Messungen des CO2-Partialdrucks auf FINO 2

CO2-Messgeräte

Auf der Forschungsplattform FINOII wurde ein automatisiertes Messsystem zur Bestimmung des CO2-Partialdrucks (pCO2) im Oberflächenwasser installiert. Die in einem Container un-tergebrachte Messvorrichtung wird durch eine Tauchpumpe in etwa 3m Tiefe kontinuierlich mit Wasser versorgt. Die Messungen des pCO2 werden nach jeweils 24 Stunden kurzfristig unterbrochen, um die CO2-Gehalte in der Atmosphäre zu bestimmen und den CO2-Analysator zu kalibrieren. Für die Berechnung des in situ pCO2 und für die Interpretation Daten werden weiterhin die Oberflächentemperatur und der Salzgehalt kontinuierlich aufgezeichnet. Im Mai 2010 konnte der Messbetrieb erstmalig routinemäßig aufgenommen werden. Durch techni-sche Probleme, die im wesentlichen mit der Wasserversorgung zusammenhingen, konnte eine durchgehende Messreihe jedoch erst ab Anfang November 2010 erhalten werden.

Langfristige Messungen

CO2-Partialdruck des Oberflächenwassers und der Atmosphäre Anfang November 2010

Die pCO2-Daten dienen in Verbindung mit CO2-Flussmessungen, die gleichzeitig vom Institut für Meteorologie der Universität Hamburg vorgenommen werden, der Bestimmung von Gas-austausch-Transfergeschwindigkeiten (BMBF-Projekt SOPRAN). Darüber hinaus können aus der saisonalen Veränderlichkeit des pCO2 Rückschlüsse auf die biologische Produktion und somit auf den Eutrophierungszustand der Ostsee in dieser Region gezogen werden. Da die Messungen langfristig angelegt sind, dienen sie zugleich der Beobachtung der Veränderungen des marinen CO2-Systems (ocean acidification) durch den Anstieg der atmosphärischen CO2-Gehalte.

Die im zeitlichen Verlauf des pCO2 im Oberflächenwasser Anfang November 2010 erkennbaren kurzeitigen Fluktuationen sind in der Regel mit der Temperatur und/oder dem Salzgehalt korreliert. Es zeigt sich zudem, dass der pCO2 des Wassers sich nahezu in einem Gleichge-wicht mit dem atmosphärischen CO2 befindet. Dieses ist typisch für den Übergang vom Sommer (starke CO2-Untersättigung) zum Winter (starke CO2-Übersättigung).

Ansprechpartner

Dr. Bernd Schneider
Leibniz-Institut für Ostseeforschung, Warnemünde
Seestraße 15
D-18119 Rostock
bernd.schneider@io-warnemuende.de